Manfred Becker-Huberti
Der heilige Martin
Leben, Legenden und Bräuche
176 Seiten, 190 farbige Abbildungen, gebunden, 24 cm, 775 g
1. Auflage 2003
Greven Verlag, Köln
ISBN / Code: 978-3-7743-0344-7
Beschreibung:
Alles rund ums Martinsfest. Mit zahlreichen Informationen, Tipps und praktischen Anleitungen für Mütter, Väter, Großeltern, für Erzieherinnen und alle, die Kindern und Erwachsenen ein bewußtes, nachdenkliches, schönes und gemütvolles Martinsfest gestalten wollen.
Inhalt:
Vorwort
Geschichte
Legenden
Brauchtum
Bauernregeln
Kunst
Exkurs: Die Mantelteilung
Lexikon
Lieder
Rezepte
Laternen
Zeittafel
Vorwort
Mit roten Backen, die Laterne in der Hand und mit Augen, die mit der Laterne um die Wette strahlen, folgen Kinder (und ihre Eltern!) singend dem heiligen Martin auf dem Pferd - mehr als 1600 Jahre nach dem Tod des Heiligen! Die wenigsten machen sich Gedanken darüber, dass sie sprichwörtlich Sankt Martin "nachfolgen", also einem nachgehen, der Christus nachgefolgt ist, weil er so sein wollte wie er.
Die Kinder folgen am Martinsabend nicht nur dem heiligen Martin nach, sie tragen auch Lichter, Lampions, Fackeln oder Leuchten in ihren Händen. Sie bringen "Licht in die Dunkelheit", erleuchten die Finsternis. Auch dies ist symbolisches Tun, denn im Matthäus-Evangelium heißt es: "So soll euer Licht vor den Menschen leuchten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen" (Mt 5,16). "Licht" steht aber auch für Jesus Christus selber; im Johannes-Evangelium heißt es: "Als Jesus ein andermal zu ihnen redete, sagte er: Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis umhergehen, sondern wird das Licht des Lebens haben" (Joh 8,12). Diese Lichtsymbolik ist uralt. In den Zeiten Jesu wurden z. B. am siebten Tag des Laubhüttenfestes im Frauenvorhof des Tempels vier große Leuchter aufgestellt, die ihr Licht über ganz Jerusalem verbreiten sollten. Ob Martinsfackel oder Martinsfeuer - das Licht des Guten lässt die Finsternis weichen.
Das Schlüsselereignis im Leben des heiligen Martin, die Mantelteilung, wird in der Regel nachgespielt. Spielerisch lernen Kinder, dass Teilen Überlebenshilfe sein kann, dass Teilen immer wenigstens zwei Menschen glücklich macht.
Und, das ist doch klar, wenn man beim Gripschen, Schnörzen oder Betteln - wie immer auch das Heischen in der jeweiligen Gegend heißt - an sich selber erfährt, wie schön es ist, beschenkt zu werden, dann haftet das Erlebte, Erspielte, Gesehene und Gesungene um so besser.
Wenn Kinder dann ihr Recht am "Reichtum" der "Reichen", die meist gerne geben, nicht nur für sich fordern, sondern das Geschenkte wirklich teilen - mit Kindern in der Dritten Welt, Heimkindern, Behinderten ... - dann setzen sie das Erlernte auch gleich in die Tat um.
Der heilige Martin verbindet heute über die Konfessionen, ja vielerorts auch über die Religionen hinweg. Gutes tun und anderen helfen schweißt alle Menschen guten Willens zusammen. Über diese Entwicklung soll man sich freuen, das Martinsbrauchtum aber nicht seiner religiösen Wurzeln berauben und säkularisieren. Wie eine Pflanze ohne Wurzeln würde das Brauchtum und der in ihm enthaltene Sinn verdorren. Dieses Buch will den heiligen Martin von Tours vorstellen, seine Geschichte, seine Legenden und das reiche Brauchtum seines Gedenktages. Das alte fränkische Siedlungsgebiet hat das Gedächtnis an den prägenden Heiligen über Jahrhunderte lebendig erhalten.
Dr. theol. Manfred Becker-Huberti
Inhalt:
Vorwort
Geschichte
Legenden
Brauchtum
Bauernregeln
Kunst
Exkurs: Die Mantelteilung
Lexikon
Lieder
Rezepte
Laternen
Zeittafel
Vorwort
Mit roten Backen, die Laterne in der Hand und mit Augen, die mit der Laterne um die Wette strahlen, folgen Kinder (und ihre Eltern!) singend dem heiligen Martin auf dem Pferd - mehr als 1600 Jahre nach dem Tod des Heiligen! Die wenigsten machen sich Gedanken darüber, dass sie sprichwörtlich Sankt Martin "nachfolgen", also einem nachgehen, der Christus nachgefolgt ist, weil er so sein wollte wie er.
Die Kinder folgen am Martinsabend nicht nur dem heiligen Martin nach, sie tragen auch Lichter, Lampions, Fackeln oder Leuchten in ihren Händen. Sie bringen "Licht in die Dunkelheit", erleuchten die Finsternis. Auch dies ist symbolisches Tun, denn im Matthäus-Evangelium heißt es: "So soll euer Licht vor den Menschen leuchten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen" (Mt 5,16). "Licht" steht aber auch für Jesus Christus selber; im Johannes-Evangelium heißt es: "Als Jesus ein andermal zu ihnen redete, sagte er: Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis umhergehen, sondern wird das Licht des Lebens haben" (Joh 8,12). Diese Lichtsymbolik ist uralt. In den Zeiten Jesu wurden z. B. am siebten Tag des Laubhüttenfestes im Frauenvorhof des Tempels vier große Leuchter aufgestellt, die ihr Licht über ganz Jerusalem verbreiten sollten. Ob Martinsfackel oder Martinsfeuer - das Licht des Guten lässt die Finsternis weichen.
Das Schlüsselereignis im Leben des heiligen Martin, die Mantelteilung, wird in der Regel nachgespielt. Spielerisch lernen Kinder, dass Teilen Überlebenshilfe sein kann, dass Teilen immer wenigstens zwei Menschen glücklich macht.
Und, das ist doch klar, wenn man beim Gripschen, Schnörzen oder Betteln - wie immer auch das Heischen in der jeweiligen Gegend heißt - an sich selber erfährt, wie schön es ist, beschenkt zu werden, dann haftet das Erlebte, Erspielte, Gesehene und Gesungene um so besser.
Wenn Kinder dann ihr Recht am "Reichtum" der "Reichen", die meist gerne geben, nicht nur für sich fordern, sondern das Geschenkte wirklich teilen - mit Kindern in der Dritten Welt, Heimkindern, Behinderten ... - dann setzen sie das Erlernte auch gleich in die Tat um.
Der heilige Martin verbindet heute über die Konfessionen, ja vielerorts auch über die Religionen hinweg. Gutes tun und anderen helfen schweißt alle Menschen guten Willens zusammen. Über diese Entwicklung soll man sich freuen, das Martinsbrauchtum aber nicht seiner religiösen Wurzeln berauben und säkularisieren. Wie eine Pflanze ohne Wurzeln würde das Brauchtum und der in ihm enthaltene Sinn verdorren. Dieses Buch will den heiligen Martin von Tours vorstellen, seine Geschichte, seine Legenden und das reiche Brauchtum seines Gedenktages. Das alte fränkische Siedlungsgebiet hat das Gedächtnis an den prägenden Heiligen über Jahrhunderte lebendig erhalten.
Dr. theol. Manfred Becker-Huberti